Dienstag, 8. Februar 2011

Das Tier im Spiegel


Eine geführte Meditation

Das Tier im Spiegel

Lege oder setze dich bequem hin, entspanne dich und atme tief und langsam ein und aus. Schließe die Augen. Deine Augen bleiben bei der gesamten Imagination geschlossen.

Lasse vor deinem inneren Auge das Bild eines wunderschönen, blauen Nachthimmels entstehen, von Sternen übersät.
Einige der Sterne kommen dir sehr bekannt vor, da du sie schon oft bei klarem Himmel beobachtet hast.
Die Luft riecht klar und frisch. Sieh, wie der Vollmond aufgeht.

Kurze Pause.

Wende deine Aufmerksamkeit der Landschaft zu, in der du dich befindest. Es gibt Bäume, einen Weg, der durch ein Waldstück führt.
Du atmest tief ein, denn nichts ist da, was dich ängstigen könnte. Gehe diesen Weg durch den Wald und schenke allem deine Aufmerksamkeit, was du bemerkst, den Duft des Waldes, einer leichten Brise, dem federnden Boden unter deinen Füßen, dem leisen Plätschern von Wasser.

Du kommst an eine Lichtung. Dort kannst du einen kleinen Teich entdecken, in dem sich der Mond spiegelt. Du näherst dich und siehst, dass mitten im Schilf ein hölzerner Bootsteg in den Teich hineinführt. Betrete den Steg und gehe ihn bis zum Ende. Lege dich nun bäuchlings darauf, und schaue in den mondbeschienenen Wasserspiegel.

Was du jetzt siehst, ist nicht dein Gesicht, sondern das Gesicht eines Tieres, - deines Krafttieres.

Öffne dich für alles, was du jetzt siehst. Erlaube dir, alles wahrzunehmen, was es wahrzunehmen gibt. Begrüße das Tier und sage ihm deinen Namen. Frage es auch nach seinem Namen, bitte es, aus dem Wasser heraufzusteigen. Setzte oder stelle dich selber auch auf. Schaue das Tier aufmerksam an. Ist es gesund? Fühlt es sich wohl? Was tut es? Will es dir etwas sagen, vielleicht auf telepathischem Weg?

Wenn du willst, stelle ihm eine Frage, die dich beschäftigt. Frage es, ob du etwas tun kannst. Vielleicht möchte dein Tier gestreichelt werden oder in den Arm genommen. Vielleicht wünscht es sich auch, dass du im realen Leben etwas tust, woran ihm liegt.
Verabschiede dich nun und sage ich, dass du es gerne wieder treffen möchtest. Danke ihm, dass es sich gezeigt hat. Entlasse es ins Wasser. Und mache dich nun auf den Rückweg.

Gehe genauso zurück, wie du gekommen bist: über den Weg durch das Waldstück. Betrachte nochmals den blauen Nachthimmel mit dem vollen Mond und den funkelnden Sternen. Dann mache dir bewusst, dass die Reise vorbei ist, spüre den Boden unter deinem Rücken oder Füssen. Balle deine Fäuste und fühle die Kraft darin.

Atme einige male tief durch und öffne die Augen.


Der Text wurde bereits im Jahre 2002 veröffentlicht.